GOOGLE DOCS UND DER DATENSCHUTZ

Frage
Ich möchte gerne Google Docs nutzen, um mit meinen Schülern kollaborativ im Unterricht zu arbeiten. Dazu habe ich ein Dokument freigegeben – die Schüler arbeiten anonym daran. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass dies aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht zulässig ist. Oder darf ich es doch verwenden?
Antwort
Sie haben mit Ihrem Bauchgefühl recht. Aus mehreren Gründen ist aus meiner Sicht die Nutzung problematisch. Da wäre z. B. die Tatsache, dass keine personenbezogenen Daten in solchen Dokumenten auftauchen dürfen, wie beispielsweise Vor- und Nachnamen.
Natürlich können Sie Ihre Schüler dazu anhalten, diese Daten nicht zu verwenden, aber Sie müssen dies auch kontrollieren und gewährleisten. Das sehe ich schon mal als problematisch an. Und dann ist da auch noch das Problem, dass Ihre Schüler möglicherweise mit ihren privaten Endgeräten darauf zugreifen. Nutzen Sie das schulische WLAN, dann sehe ich darin kein Problem, aber sollten Ihre Schüler auch von zu Hause aus darauf zugreifen, hinterlassen sie z. B. die private IP-Adresse als „Datenspur“ bei Google (bei der Nutzung des schulischen WLANs wäre dies nicht der Fall – hier ist auf allen Geräten nur die IP-Adresse der Schule sichtbar).
Möchten Sie dennoch nicht auf Google Docs verzichten, fordern Sie Ihre Schüler auf, keine personenbezogenen Daten zu verwenden. Außerdem empfehle ich Ihnen dringend, die Schüler und Eltern in einem Brief über die Verwendung von Google Docs zu informieren und insbesondere auf die Preisgabe der IP-Adressen bei Verwendung außerhalb der Schule hinzuweisen.