Streitpunkt Informatik: Ein Pflichtfach oder Bestandteil möglichst vieler Fächer?

Nur Informatikunterricht garantiert essenzielle informatische Bildung
In manchen Schulen wird versucht, medienbezogene Themen auf den regulären Unterricht zu verteilen. Das funktioniert aber leider nur selten! Die wenigsten Lehrer haben im Rahmen ihrer Ausbildung etwas über Algorithmen, Netzwerkstrukturen oder Nutzertracking gelernt. Ihre Kenntnisse hängen von der individuellen Fortbildungslage, aber auch vom Habitus jedes Einzelnen ab. Die Folge ist, dass die verpflichtenden Medieninhalte zwar in den Fachcurricula stehen, aber dennoch nicht von allen unterrichtet werden können. Hier stößt das (finanziell reizvolle) Verteilen auf alle Fächer an seine Grenzen. Zumindest die informatischen Inhalte, die wir als Gesellschaft als essenziell für eine zeitgemäße Bildung definieren, müssen deshalb in einem Fach unterrichtet werden! Das heißt nicht, dass Digitales nicht in den Biologie-, Französisch-, oder Erdkundeunterricht gehört. Ganz im Gegenteil! Befreit von verpflichtenden Medieninhalten, könnten einige Kollegen digitale Arbeitsweisen erproben, die viel besser zu ihren eigenen Vorstellungen und zu ihren Lerngruppen passen als obligatorische Medienführerschein-Kapitel. Am Ende kommt so ohne Druck ein deutlich höherer Anteil an digitalen Erfahrungen im Schülerleben zusammen als bei einem auf die Fächer verteilten Pflichtprogramm. Voraussetzungen hierfür sind jedoch umfangreiche Fortbildungs- und Unterstützungsangebote. Zielführend wären somit meiner Meinung nach ein Medien- und Informatikunterricht als fachlich fundierte Basis, auf der man dann im Fachunterricht aufbauen kann, und begeisternde Fortbildungsangebote für Lehrkräfte aller Fächer.
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